Besuch aus
der Partnerstadt Enns
Zwei Altbürgermeister
für ihre Verdienste um
die Städtepartnerschaft geehrt
Seit über 57 Jahren sind die Städte Dingolfing und Enns durch eine Städtepartnerschaft verbunden. Vor Kurzem wurde diese Freundschaft aufgefrischt und gefeiert. Eine Delegation um den Ennser Bürgermeister Christian
Deleja-Hotko stattete Dingolfing einen Besuch ab. Höhepunkt des zweitägigen Aufenthalts war ein Festabend am im Restaurant Ums Eck. Dort wurden zwei Altbürgermeister für ihre Verdienste um die langjährige Partnerschaft geehrt. Gleichzeitig wurde aber auch daran erinnert, dass eine Freundschaft stets gepflegt werden muss.
Schon seit Oktober 1965 besteht die Städtepartnerschaft zwischen Dingolfing und Enns in Oberösterreich. Zuletzt beschränkte sich die Freundschaft aber nur noch auf ein Treffen am vergangenen Kirta. Umso schöner war es, dass erstmals seit Ausbruch der Corona-Pandemie an diesem Wochenende eine offizielle Delegation aus dem Nachbarland in Dingolfing eintraf. Denn in den vergangenen drei Jahren wurde nicht nur hier ein neuer Bürgermeister und ein neuer Stadtrat gewählt, sondern auch in Enns. Viele Möglichkeiten, sich kennenzulernen gab es seither – auch aufgrund der Pandemie - nicht.
Grassinger: "Jetzt sind wir gefragt!"
Dementsprechend fand Dingolfings Bürgermeister Armin Grassinger beim Festbankett am Samstagabend auch nachdenkliche Worte. „Eine Städtepartnerschaft kann nicht funktionieren, solange sie nur auf dem Papier existiert. Städtepartnerschaften brauchen engagierte Menschen, die sie mit Leben befüllen“, sagte er und wandte sich dabei auch an die anwesenden Stadträte aus Dingolfing und Enns: „Jetzt sind wir gefragt, wieder frischen Wind in diese Partnerschaft zu bringen.“ Dabei wolle man sich auch zwei Altbürgermeister zum Vorbild nehmen, die viel für diese Freundschaft getan haben, erklärte Grassinger.
Gemeint waren dabei Dingolfings Altbürgermeister Josef Pellkofer und auf Ennser Seite Franz Stefan Karlinger. Beide erhielten am Samstagabend die Ehrenmedaille der jeweils anderen Stadt für ihr herausragendes Engagement um die Städtepartnerschaft.
„Ich glaube, Ihnen ist unsere Stadt schon ans Herz gewachsen“, meinte der Ennser Bürgermeister Deleja Hotko in seiner Laudatio für Pellkofer. In seinen 18 Jahren Amtszeit habe der Dingolfinger Altbürgermeister die Städtepartnerschaft maßgeblich geprägt. Doch auch nach seiner Amtszeit habe er die Beziehungen nach Österreich nicht abreißen lassen und die Stadt immer wieder besucht. „Sie sind immer ein gern gesehener Gast und wir würden uns freuen, Sie auch weiter bei uns begrüßen zu dürfen“, schloss der Ennser Bürgermeister.
Medaillen für Pellkofer und Karlinger
Karlinger gestaltete die Partnerschaft sogar 34 Jahre aktiv mit; seit 1987 als Stadtrat, später als Vizebürgermeister und schließlich 24 Jahre lang als erster Bürgermeister, zählte Grassinger in seiner Laudatio auf. In all seinen Jahren im Amt habe Karlinger immer über den Tellerrand hinausgeschaut und in Städtepartnerschaften das Potenzial zur europäischen Zusammenarbeit gesehen. Er habe die Potenziale von Städtepartnerschaften erkannt, erklärte Grassinger. „Sie sind nicht nur Österreicher oder Ennser, Sie sind ein Europäer. Auch deshalb war Ihnen die Partnerschaft mit Dingolfing immer am Herzen gelegen“, erklärte Grassinger. Die Auszeichnung durch den Stadtrat und die Stadt Dingolfing sei deshalb nur folgerichtig.
Für Pellkofer gab es im Anschluss die Ehrenmedaille der Stadt Enns, für Karlinger die Bürgermedaille in Silber der Stadt Dingolfing. Beide bedankten sich für die großartige Auszeichnung. „Der Austausch mit den Ennsern war mir immer eine große Freude“, sagte Pellkofer, „dabei sind viele Freundschaften entstanden, die über die Jahre andauern. Und ich hoffe, dass sie auch noch weiter bestehen bleiben.“ Auch Karlinger lobte die guten Beziehungen. „Ich habe immer gespürt, dass wir in Dingolfing mit großer Herzlichkeit empfangen worden sind. Es ist immer wieder schön, hierher zu kommen und die Entwicklung dieser Stadt zu sehen.“
Vereine als Vorbild
Alle Seiten hoben auch die positiven Begleiterscheinungen der Partnerschaft hervor. So seien im Laufe der Jahre auch unter den Vereinen viele schöne Freundschaften entstanden, etwa zwischen den Feuerwehren Sossau und Enns, den Musikkapellen oder den Stockschützen. Künftig, da waren sich alle einig, wolle man mehr solcher Freundschaften forcieren.
Die Delegation aus Enns war schon am Freitag angereist. Am selben Abend wurden Sie vom Bürgermeister und den Stadträten um die zweite Bürgermeisterin Maria Huber und den dritten Bürgermeister Valentin Walk im Wirgarten in der Oberen Stadt empfangen. Bei deftigem Essen und zünftigen Gesprächen ging es bis in die späten Abendstunden. Am Samstag stand ein Ausflug in die historische Altstadt Regensburgs auf dem Programm. Am Sonntag schließlich reisten die Ennser Bürgermeister und Stadträte wieder zurück gen Heimat – mit vielen guten Wünschen im Gepäck und dem Vorsatz, sich künftig wieder öfter zu treffen.