Gemeinsam in eine klimaneutrale Zukunft
Startschuss für kommunale Wärmeplanung in Dingolfing gefallen
Die Stadt Dingolfing hat begonnen, die Weichen für eine klimafreundliche und zukunftssichere Wärmeversorgung zu stellen. Mit dem offiziellen Start der kommunalen Wärmeplanung hat die Stadt einen wichtigen Schritt in Richtung Energiewende getan. Ziel ist es, eine Versorgung zu entwickeln, die sowohl nachhaltig als auch wirtschaftlich ist – für alle: private Haushalte, Unternehmen und kommunale Einrichtungen.
„Mit der kommunalen Wärmeplanung wollen wir herausfinden, wie der Wärmebedarf in unserer Stadt zukünftig mit erneuerbaren Energien gedeckt werden kann.“, sagt Dingolfings Klimaschutzmanager Stefan Salzinger.
Während Deutschland bis 2045 klimaneutral sein will, strebt der Freistaat dieses Ziel bis 2040 an. Da die Wärmeversorgung einen erheblichen Anteil des Energieverbrauchs und der CO₂-Emissionen ausmacht, ist es Aufgabe aller Städte und Gemeinden, konkrete Pläne zur Erreichung dieser Ziele zu entwickeln.
Dingolfing muss bis spätestens 30. Juni 2028 einen solchen Wärmeplan fertigstellen und hat sich dafür Hilfe bei lokalen und überregionalen Partnern geholt: Gemeinsam mit der Energie Südbayern GmbH, der eta Energieberatung GmbH und der Unternehmensberatung PricewaterhouseCoopers (PwC) erarbeitet die Stadt ab sofort ein maßgeschneidertes Konzept für eine klimaneutrale Zukunft. Im November fiel in einer Auftaktveranstaltung aller Partner der Startschuss für das Projekt.
Ein Fahrplan für die Wärmeversorgung von morgen
Begonnen wird mit einer umfassenden Datenerhebung und -analyse. Damit soll erforscht werden, wie viel Wärme in Dingolfing mit allen Ortsteilen benötigt wird und welche Energieträger aktuell dafür genutzt werden. In der nächsten Phase werden Einsparpotenziale sowie die Möglichkeiten zur Nutzung von erneuerbaren Energien und Abwärme aus lokalen Quellen untersucht. Auf Basis dieser Analysen soll für jedes Siedlungsgebiet die optimale Wärmeversorgung gefunden werden. Die Möglichkeiten reichen dabei von großflächigen Projekten wie dem Ausbau des Fernwärmenetzes bis hin zu individuellen Lösungen wie Wärmepumpen, Pelletheizungen oder der Nutzung von Wasserstoff.
Ein wichtiger Fokus liegt dabei auf Zusammenarbeit: Verwaltung, Stadtwerke, Großverbraucher und vor allem Bürgerinnen und Bürger werden von Beginn an eingebunden. Denn die besten Lösungen entstehen gemeinsam – praxisnah, wirtschaftlich und nachhaltig.
Vorteile für die Bürgerinnen und Bürger
Der Wärmeplan bietet Dingolfings Einwohnerinnen und Einwohnern Orientierung bei der Wahl klimafreundlicher Heizsysteme. Ob beim Neubau oder der Umstellung auf eine nachhaltige Alternative – der Plan hilft bei fundierten Entscheidungen. Wichtig dabei: Er macht keine Vorschriften und hat keinen Einfluss auf die Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes der Bundesregierung, sondern dient lediglich als Entscheidungshilfe.
„Wir können die Bürgerinnen und Bürger beruhigen“, sagt Bürgermeister Armin Grassinger. „Wir prüfen lediglich, welche Möglichkeiten zur Wärmeversorgung am besten geeignet sind. Niemand muss seine alte Heizung herausreißen.“
Neben dem Klimaschutz hat die Wärmeplanung auch wirtschaftliche Vorteile: Lokale Energiequellen werden genutzt, die regionale Wertschöpfung gestärkt und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringert. Dadurch erhöht sich auch die Versorgungssicherheit.
Die Kosten für die kommunale Wärmeplanung werden zu 90 Prozent durch ein Förderprogramm des Bundes übernommen.
Über weitere Schritte bei der kommunalen Wärmeplanung werden die Bürgerinnen und Bürger laufend informiert. Der Wärmeplan soll voraussichtlich 2025 fertiggestellt werden.